Training der Rettungshundesparte der Hundesportgemeinschaft Ahrensbök in der Beruflichen Schule des Kreises Ostholstein in Eutin

Eutin   Lautes Bellen hallt durch die leeren Flure. Mischlingshündin Ayla rennt aufgeregt von Raum zu Raum und durchstreift schließlich die Kfz-Werkstatt. Zwischen verschiedenen Fahrzeugen, an denen von Montag bis Freitag junge Leute ihre Ausbildung zu Kfz-Mechatronikern machen, suchen die Hunde der Rettungshundesparte der Hundes

portgemeinschaft Ahrensbök „vermisste Personen“.

Das Rettungshundetraining findet sonst eher im Wald statt, da dies das übliche Einsatzgebiet ist, in denen nach vermissten Personen gesucht wird. Dabei handelt es sich sehr häufig um ältere Menschen, die sich aufgrund von Demenz von ihrer Wohnung entfernt haben und nicht wieder zurückfinden. Aber auch suizidgefährdete Jugendliche und Menschen, die z.B. nach einem Verkehrsunfall aus dem Autowrack geflüchtet sind und verwirrt durch das Gelände irren, werden gesucht.

Aber natürlich kann es auch Sucheinsätze in Gebäuden oder in Trümmerfeldern geben. Rettungshunde und ihre Hundeführer nutzen daher gern die Gelegenheit zu einem Training, wenn sich solche Örtlichkeiten durch Abriss oder Sanierung oder einfach durch Nichtnutzung am Wochenende anbieten.

Auch wenn die Rettungshundesparte der Hundesportgemeinschaft Ahrensbök keine aktive Einsatzstaffel ist, sollen die Hunde möglichst realitätsnah trainiert werden. Daher gehört auch die Gebäudesuche zum Trainingsprogramm.

Das Gebäude in der Wilhelmstraße in Eutin ist groß und komplex. Mehrere Stockwerke, Klassenräume, Werkstätten, dunkle Keller, Treppenhäuser, Wendeltreppen – gepaart mit den spezifischen Gerüchen nach Öl, Gummi, Schweißgasen machen die Suchen nicht gerade leicht. Eine große Herausforderung für Hunde und Hundeführer. Insbesondere die Hunde kommen schnell an ihre Belastungsgrenzen, denn die feinen Nasen, die sonst über große Entfernungen vermisste Personen wittern können, müssen nach einiger Zeit mit Wasser erfrischt werden, damit die Hunde weiter suchen können. Aber nach etwa 20 Minuten muss die versteckte Person gefunden sein. Sonst muss ein anderes Rettungshundeteam die Suche fortsetzen.

Die Erfahrungen aus diesem Training zeigen den Hundeführern, welche Kompetenzen des Teams beim nächsten Mal trainiert werden müssen. Das kann die Gittertreppe sein, die der Hund nicht heruntergehen mag, das kann aber auch ein absolut dunkler Raum mit ungewohnten Geräuschen und Gerüchen sein. Es gibt noch viel zu entdecken und zu erarbeiten in der Beruflichen Schule des Kreises Ostholstein in Eutin – für die Teams wieder einmal ein schöner Schultag.

Carsten Ingwertsen-Martensen